Tuesday, October 31, 2006

Ein Photo für Kati








Dieses Bild widme ich Dir, ich denke, Du weißt, warum... Freu mich schon darauf, wieder mit Dir zusammen zu wohnen und auf das gegenseitige Übernehmen von Angewohnheiten

Veracruz: NatCo AIESEC México

Okay, meine Lieben, ein Entschuldigung gleich vorweg: Den folgenden Bericht werden Nicht-AIESECer wahrscheinlich nur schwer verstehen, da ich es nicht fertig bringen werde, Abkürzungen, Bräuche, Traditionen, Begriffe usw. wie sie in AIESEC üblich sind, zu erklären. Er ist eher für die AIESECer unter Euch gedacht. Die, die es nicht sind, seien natürlich trotzdem herzlich zum Lesen eingeladen, und ich freue mich, Euch alle Fragen, die Ihr habt, zu beantworten. Ihr kennt das ja schon von mir...

Ich hatte mich bereits im September hier in Mexiko als Faci für das TRS beworben (eine Neuheit in AIESEC Mexiko: Taking Responsibility Seminar. Soll als Abschluss der Induction und Einführung in die 2. @-XP Stage dienen). Daraufhin hatte Dani (Räger, ex-Ingolstadt, hier als VP PD im MC) mich angerufen, und gesagt, dass sie mich nicht so gerne als Faci sondern lieber als Chair hätten. Und zwar nicht nur für das TRS, sondern für die Gesamtkonferenz, also auch für das zeitgleich stattfindende XM (für alle Vorstände sowie auch erfahrene Mitarbeiter) und das NOPS. Insgesamt über 250 Delegates. Ich war schon sehr unsicher, ob ich mir das wirklich so zutraue, aber ich auf der anderen Seite wollte ich mir eine so tolle Möglichkeit auch nicht entgehen lassen. Nachdem ich also ein paar Mal kräftig geschluckt hatte, sagte ich zu.

So kam es also, dass ich mal in einer ganz neuen Rolle auf eine Konferenz fahren durfte. Und es war großartig. Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit dem Faci-Premeeting. Für das TRS gab es ein Faci-Team, das XM wurde vom MC geleitet. Das Faci-Team war toll: UK, USA, Deutschland, Brasilien, Venezuela und Mexiko waren vertreten. Das war schon eine Herausforderung, hat aber auch wahnsinnig viel Spaß gemacht.








Die Konferenz begann dann Donnerstag morgens (nachdem die meisten LCs gerade eine Nacht im Bus verbracht hatten) und ging bis Sonntag nachmittag, vier Tage also. Der zweite Tag war ein CR-Day, mit einer ganzen Reihe Externals (IBM, E&Y, Deloitte, Dunamis, Hunger Project), Podiumsdiskussionen (denen ich auf Spanisch dann doch nicht so ganz folgen konnte), Workshops, Learning Circles – wie gehabt und ähnlich wie wir es aus Deutschland kennen. Samstag gab es wieder normale Workshops und Sessions, und abends das schönste Global Village auf dem ich je war. Unglaublich wie viel Liebe die Leute in ihre Stände gesteckt haben, das habe ich noch nie erlebt. Das LC Guanajuato kam als Mumien verkleidet (siehe Blog unten), eine andere als Burrito, weil ihre Region dafür berühmt war, Alle Stände waren bunt und phantasievoll.... Es war richtig schön. Dabei gab es gar nicht so viel Essen und Trinken, aber trotzdem hat es einfach viel Spaß gemacht rumzulaufen und sich alles anzugucken. Gefeiert wurde dann auch richtig. Ich verstehe inzwischen das Klischee, Deutsche würden nicht tanzen. Es ist wirklich nicht das Gleiche: Auf deutschen Konferenzen gibt es immer Grüppchen, die noch diskutieren, etc. Hier hat einfach JEDER getanzt. Und zwar gab es gar keine AIESEC Lieder sondern das ganz normale Zeug was auch sonst immer gespielt wird. Aber ich habe noch nie vorher erlebt, das Leute so feiern können. Es war echt unbeschreiblich. Sonntag waren wieder Workshops und nach dem Essen hatte ich dann mein Closing, an dem ich den ganzen Vormittag gearbeitet hatte (mir war vorher nicht klar gewesen, dass ich für die kompletten 1,5 Stunden allein verantwortlich sein würde und das MC gar nichts vorbereitet hatte – Die MCPine war eh niemand, die besonders gerne große Reden gehalten hätte). Das Closing ist mir glaube ich am besten gelungen, inzwischen hatte ich einige Unsicherheiten überwunden, die in den Morning Plenaries vielleicht noch da waren.





Beim Schreiben merke ich, dass es mir unmöglich ist, wirklich alles zu erzählen, da gibt es so vieles und ich weiß einfach gar nicht wo ich anfangen soll.

Deswegen fasse ich einfach zusammen, wie ich mich jetzt gerade fühle: Totmüde und erschöpft, aber um eine sehr tolle Erfahrung reicher.

Monday, October 30, 2006

Zwischenstop D.F.

Meinen ersten und einzigen Tag in Mexiko Stadt verbrachte ich: Im Büro des Nationalkomitees von AIESEC México. Aber diese Stadt ist auch einfach zu groß, um sie sich an einem Tag mal eben anzugucken. Da ich außerdem noch einiges vorzubereiten hatte, habe ich meine Erkundungstouren auf Dezember verschoben, wenn ich vor Felix’ Ankunft hier ein wenig mehr Zeit habe.
Mein erster Eindruck: Die Stadt ist GROß. Sehr groß.
Immerhin kenne ich schon den Flughafen. Der liegt irgendwie fast mittendrin hatte ich den Eindruck. Ansonsten kann ich da aber echt nichts zu sagenDas MC hat ein hübsches Büro, einen Raum mit vielen Arbeitsplätzen, ein wenig eng vielleicht, man sollte sich schon besser gut verstehen. Außerdem dürfen sie in der Kantine essen, was echt toll ist, da dies ein kleiner gemütlicher Raum mit knallbunten Tischen und Stühlen und vielen Bildern an den Wänden ist, in dem eine nette Frau vom Typ mexikanische Mama für alle kocht. Sie bekommen das Büro inklusive Telefon und Internet von einem Alumnus gestellt.

Guanajuato/Cervantino (20.-22.10.2006)

Der Bus hatte zwei Stunden Verspätung, wir mussten bei Violettas Freundin auf dem Boden schlafen, kamen in ein gigantisches Gewitter, konnten uns mit 40 Leuten unmöglich auf eine gemeinsame Abendgestaltung einigen und verbrachten die meiste Zeit damit auf verlorene Schäflein zu warten. Doch am Ende war es das wert....

Nach den etwas verkorksten Erfahrungen des ersten Abends beschlossen Miriam und ich den zweiten Tag absolut stressfrei zu gestalten. Dies endete darin, dass wir einen wunderschönen, gemütlichen Tag mit vielen interessanten Besichtigungen und jeder Menge Kaffeepausen verbrachen. Überhaupt war unsere Hauptbeschäftigung auf irgendwelchen Plätzen zu sitzen und Kaffee zu trinken. Von schönen Plätzen hat Guanajuato nämlich jede Menge. Die Stadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ich kann gut verstehen, warum. In Guanajuato verläuft keine Strasse geradeaus, die Gassen sind verwinkelt, gehen bergauf oder bergab und oft verlaufen sie unterirdisch. Außerdem bemerkte Miriam recht treffend, dass man sich wie in Disneyland fühle, und zwar in dem Teil, der Südeuropa repräsentiert. Elemente aus Venedig, Florenz, Barcelona, Rom, Paris, alles dabei. Kein Wunder also, dass es Delia und Leane hier so gut gefallen hatte: Da kann man dann auch einfach nicht anders als überall Kaffee zu trinken.











Außerdem waren Studenten überall. Die Stadt war brechend voll mit jungen Leuten. Von den Veranstaltungen haben wir nicht so viel mitbekommen, das heißt so viele gab es eigentlich auch nicht, wir haben irgendwo ein wenig Musik gelauscht und einem Straßenschauspieler bei seiner Show zugeguckt.


Ansonsten haben wir aber einfach nur diese unbeschreibliche Atmosphäre genossen. Gegen Abend hat es noch mal geregnet, glücklicherweise saßen wir aber zufällig gerade in einem Café...

Am Abend fand dann noch ein öffentliches Konzert statt, die Band nannte sich Aberfeldy. War nicht so mein Fall, aber auch hier war die Stimmung insgesamt wieder toll (und gemeinsam lästern kann auch sehr viel Spaß machen – und Mexikaner haben auch gar kein Problem damit, einfach zu gehen, wenn es ihnen nicht gefällt. Hätte ich diesen höflichen Menschen gar nicht zugetraut...). Im Anschluss fand auf einem anderen Platz eine Show mit Licht und Wasser und aufsteigenden Ballons und tanzenden Gestalten und Feuerspuckern statt, die war sehr kitschig aber auch sehr schön. Den Inhalt der Geschichte haben wir nicht so ganz verstanden, aber darauf kam es auch nicht so an.








Danach feierten wir noch ein wenig weiter (nachdem wir zuvor noch einen Zwischenstop in einem Café eingelegt hatten – diesmal auf ein Bierchen) und landeten am Ende in einer Disko in der Banda gespielt wurde. Gar nicht meines (meine Abneigung, die anfangs nur eine Ahnung war, hat sich inzwischen manifestiert), aber es war recht unterhaltsam die ganzen knutschenden Austauschstudenten zu beobachten.... An dem Abend ging da so einiges :-)

Sonntag Vormittag besuchten wir nach einem wieder sehr gemütlichen Frühstück noch das Mumienmuseum von Guanajuato, das ziemlich berühmt ist. Ausgestellt sind Mumien der letzten Jahre – die Mexikaner haben hier einen etwas ungewöhnlichen Totenkult, und während die Mumien für mich eher abstoßend wirkten, ist es hier wohl eher ein Zeichen besonderer Wertschätzung, wenn man seine Verwandten mumifizieren lässt... aber muss man sie dann auch gleich im Museum ausstellen??










Auf jeden Fall war es ein tolles Wochenende und wir haben bei Gaby dann doch ein Bett gefunden.

Thursday, October 19, 2006

Reisepläne

Kurzes Update, wo ich mich in der nächsten Zeit so rumtreiben werde:
Morgen geht es nach Guanajuato zum Cervantino-Festival, dem größten Festival Lateinamerikas: http://es.wikipedia.org/wiki/Festival_Cervantino. Von da aus am Sonntag weiter nach Mexiko Stadt, wo ich am Vortreffen für die nationale AIESEC-Konferenz teilnehmen werde. Und mit den AIESECern fahre ich dann am Dienstag gemeinsam weiter nach Veracruz, denn dort findet die Konferenz dann statt: http://www.aiesec.org.mx/conference_06/. Zurück komme ich Sonntag abend. Dann muss ich wahrscheinlich 48 Stunden durchschlafen und werde dazwischen höchtsens mal zur Uni schlafwandeln, da ich da ja nicht so viele Fehlstunden haben darf....

Neue Nachrichten von mir gibt's also frühestens in anderthalb Wochen!

Monday, October 16, 2006

Enchiladas mit .......... (Freitag, 13.10.2006)

Wir waren noch mal in Tlaquepaque, weil ich Leane und Delia natürlich auch gerne diesen süßen Teil von Guadalajara zeigen wollte. Zur Abwechslung gönnten wir uns ein ziemlich edles Restaurant. Es war nicht so ganz mein Tag und nachdem ich bereits davor in einem Laden – ohne wirklich Schuld zu sein – irgendwie involviert war, als ein gesamtes Regal mit Postkarten von der Wand krachte, verschüttete ich hier ein Glas Ananassaft auf meiner Hose,.
Die Kellner waren aber zu höflich um sich irgendwas anmerken zu lassen.

Davon abgesehen machten wir Bekanntschaft mit einem typischen Gericht aus Oaxaca: mit Käse gefüllte Enchiladas mit ..... Schoko-Chili-Soße???? Und ich dachte immer die Spaghetti-mit-Schoko-Soße in Felix’ Küchenschrank seien irgendwie nicht ganz ernst gemeint. Doch während ich diese wahrscheinlich nicht mal in der Nähe eines Hungertodes probiert hätte, waren wir hier mutig (andere Länder und so..... ) und aßen jeder eine dieser Röllchen. Und ich muss sagen, dass ich es gar nicht mal so schlecht fand. Ich habe mich ja schließlich bereits daran gewöhnt, Chili an alles zu tun, warum dann nicht auch auf die Schokolade. Und Enchilada mit Schokolade schmeckt wie ein süßer Crepes. Die Kombination Schokolade-Käse ist sicherlich nicht ganz einfach vor meinen Geschmacksnerven zu rechtfertigen gewesen, jedoch in Begleitung des Bohnenmuses und durch das egalisierende Chili war auch das durchaus ein Geschmackserlebnis.

Resümee: Man sollte es durchaus probieren, mehr als zwei bekomme ich aber nicht runter...

Tequila (Donnerstag, 10.12.2006)

Der Weg dauerte zwar etwas länger als geplant, denn aufgrund der Prozession am Morgen waren die Buslinien ein wenig durcheinandergekommen (das heißt: noch mehr durcheinander als eh schon...), doch inzwischen habe ich schon genug mexikanische Mentalität angenommen, um davon weitestgehend unbeeindruckt zu bleiben. Die Gewissheit, man komme ja schon irgendwann irgendwo an, ist gegeben.

So war es denn auch diesmal. Am frühen Nachmittag erreichten wir das kleine Städtchen (eigentlich ist alles in Jalisco außerhalb von Guadalajara ziemlich ländlich und auch Tequila hat nicht mehr als eine Kirche. Von den 6 Millionen Einwohnern wohnen 4,5 in Guadalajara).
Wir hatten inzwischen ziemlich großen Hunger und so folgten wir Alejandros Ratschlag (einmal mehr gratulierte ich mir innerlich zu dem großen Glück, einen mexikanischen Mitbewohner zu haben) und aßen in der Markthalle. Endlich bekam ich Chiles Rellenos, ein traditionelles Gericht, dessen Rezept schon lange auf unserem Küchentisch liegt, an das ich mich aber noch nicht gewagt hatte. Sie waren hervorragend und mit 35 Pesos inklusive Getränk auch noch sehr preiswert.

Dann machten wir eine Tour zu der Destillerie „La Cofradía“. Wir lernten alles über Tequila, wie er gepflanzt, geerntet, gebacken, geschreddert, gepresst, gegärt, destilliert und abgefüllt wird. Wir durften auch ein paar Sorten probieren. Einige Zahlen waren schon sehr beeindruckend: allein hier werden 12.000 Liter am Tag hergestellt...

„La Cofradía“ ist sicher nicht 14002 oder 5s+1 zertifiziert. Zu unserem großen Glück, denn so durften wir uns alles ganz genau angucken, sogar zwischen den Kesseln rumlaufen und einen tiefen Atemzug nehmen – nicht so empfehlenswert. Auch das Video werde ich Euch besser vorenthalten, sonst trinkt ihr alle nie wieder Tequila...


Prozession der Jungfrau von Zapopan (Donnerstag, 12.10.2006)

Mexikaner sind ja bekanntlich alle sehr katholisch. So groß ist mir das im Alltag eigentlich noch nicht aufgefallen. Und so genau wusste ich eigentlich auch nicht, warum wir heute frei hatten. Einige meinte es hinge mit dem Geburtstag der Universität zusammen, andere vermuteten irgendeinen Revolutionsfeiertag....

So wunderte ich mich vor ein paar Tagen schon ein wenig, als an der Querseite vom Wal-Mart Dixi-Klos aufgestellt und ein Stück die Ávila Camacho hoch ein Erste-Hilfe-Zelt aufgebaut wurden. Zum Glück hatte Leane sich ja im Vorfeld gut informiert, und im Lonely Planet tatsächlich etwas über die bevorstehende Prozession gelesen. Es sollte angeblich ein echtes Großereignis werden. Wirklich glauben konnte ich das eigentlich nicht, da in meinem Umfeld niemand davon gesprochen hatte. Daher staunte ich auch nicht schlecht, als ich am Donnerstag morgen die Menschenmassen sah, die sich in Richtung Ávila Camacho bewegten. Wir schlossen uns ihnen an.

Leider waren wir ein wenig zu spät, um die Jungfrau noch zu sehen. Laut Leane (oder besser ihrem Reiseführer) sei diese jedoch sowieso sehr klein und außerdem aus einem Maiskolben, was mir auch irgendwie etwas unwürdig erscheint. Dafür war aber die Prozession die sich anschloss umso bunter und prächtiger und erinnerte eigentlich nur an Karneval (mit stark alemannischen Einflüssen: es gab Menschen, die mit Peitschen ihre SM-Phantasien auslebten, Monster und Hexen, Teufel und andere eher unansehnliche Kreaturen), mit Tanzgruppen, die die anderen Bundesstaaten repräsentierten und vor allem viele Menschen mit Federkopfschmuck nach indianischer Tradition. Es war alles sehr farbenfroh.

Sunday, October 08, 2006

Birte freut sich auf...

...Leane :-)

aber nicht nur auf sie sondern auch auf die vielen tollen Dinge, die sie mir mitbringt:
- Gemüsebrühe (unglaublich, wieviel Geschmacksverstärker in einen kleinen Brühwürfel passen)
- Fineliner
- meine neue Digital-Kamera (ihr werdet Euch bald vor Bildern nicht mehr retten können - Elektronikgeräte sind hier viel teurer als in Deutschland und die Auswahl ist auch sehr begrenzt)
- Duschgel (Mexikaner bervorzugen Seife)
- Sonnencreme

und dann freu ich mich naürlich auf die tollen Dinge, die wir zusammen unternehmen werden, endlich mal jemand, dem ich die Stadt zeigen kann!

Tuesday, October 03, 2006

Meine Liebe zur Ökonometrie

Ich hätte es sicher nie für möglich gehalten, schon gar nicht nach missglückten ersten Stunde, doch so langsam avanciert Ökonometrie zu meinem erklärten Lieblingsfach.
Der Professor kommt zwar gelegentlich nicht (schickt dafür aber manchmal eine Vertretung die aussieht wie Ross aus „Friends“), und auch nach sechs Wochen erklärt er uns immer noch die Grundzüge der linearen Regression, die Hausaufgaben bestehen auch nur aus der Zusammenfassung unseres Buches, aber dennoch scheint dies noch das am ehesten sinnvolle Fach zu sein: Ich bringe mir selbst Excel bei (gelegentlich müssen wir nämlich zusätzlich kleinere Aufgaben lösen, nichts Anspruchsvolles, aber dafür anwendungsorientiert und nützlich), und außerdem werden mir so langsam ziemlich viele Dinge klar, die bei uns in vielen Vorlesungen einfach vorausgesetzt aber nie wirklich erklärt wurden (Wie interpretiere ich das Bestimmtheitsmaß? Was ist ein t-Test?). Überfordern tut es mich auch nicht (eine Geradengleichung aufstellen war das bislang herausforderndeste, was von uns verlangt wurde...), und mit Anna als Sitznachbarin verbringe ich manch vergnügte Stunde, wenn wir versuchen so zu tun, als ob wir die sexistischen Randbemerkungen unseres Professors aus rein sprachlichen Gründen nicht verstünden und somit auch nicht wirklich witzig finden können...Wir haben auch einen Klugscheißer-Club gegründet und bringen den armen Ross zur Verzweiflung, wenn wir ihm noch mal genau erklären, dass seine Herleitung extrem umständlich ist.

So, jetzt habe ich mich aber lange genug vor meiner Zusammenfassung gedrückt! Auf ins Vergnügen!

Monday, October 02, 2006

Tag am Meer: Manzanillo

Endlich.

Nach der Besichtigung von Corona (Fotos machen durfte man auf dem ganzen Gelände übrigens auch nicht, deswegen nur Bilder von der Gäste-Bar), machten wir uns auf den Weg nach Manzanillo. Knappe 5 Stunden im luxuriösen Reisebus über Hochebenen und durch Canyons, durch Gewitter und durch Palmenwälder...

Wir hatten uns mit einer Gruppe von 23 Leuten (alles Austaustudenten, Socios und Freunde) ein Haus gemietet - aber was für eines: In der Ferienanlage "Santiago", riesiges Haus mit genug Betten für alle, einem eigenen Pool, einem fremden Trampolin, Palmen im großen Garten und nur fünf Minuten zum Strand.... und das alles für 400 Pesos pro Person, wobei noch genug Geld übrig war, dass wir einen Abend davon grilen konnten.

Die zwei Tage waren echt traumhaft, die richtige Mischung aus Party, chillen, sonnen, baden... die Leute waren auch alle super nett und es war echt schön und sehr erholsam. Bin sogar ein bisschen braun geworden (trotz LSF 20). Das Meer hatte sicher 28°C, und am Strand hat man es kaum ausgehalten, so heiß war es. Zum Glück gab es Liegen unter Palmen (die eigentlich zu einem Hotel gehörten, aber so lang sich niemand beschwert...) und frische Kokosnüsse. Und das am ersten Oktober....
(das der Sand so dunkel aussieht, liegt daran, dass er teilweise von den benachbarten Vulkanen stammt. Nicht gerade Karibik, aber dennoch schön)

Corona

Freitag vormittag wurde für uns Austauschstudenten eine Besichtigung der Brauerei Corona organisiert. es war ganz nett, auch wenn wir eigentlich nicht wirklich viel besichtigen konnten. Wie uns in dem Informationsvideo zu Beginn mitgeteilt wurde, ehren Corona nämlich eine ganze Reihe toller Zertifikate (mit so klangvollen Namen wie 14008 und 5s+1), die auf Sauberkeit und Umweltverträglichkeit ausgeschrieben sind. Und so durften wir die meisten Dinge nur von außen besichtigen (Schicke Silos, große Tanks, eine Treppe, die angeblich in die Küche führt, und das Labor immerhin durch eine Glasscheibe...). Beeindruckt war ich von den Mülleimern (es wurde tatsächlich nach 4 Farben getrennt - auch wenn ich keine Ahnung habe, wie das dann außerhalb des Geländes entsorgt wird - dh.: ich habe mal wieder einen verdacht...) und einem Schreibtisch aus dem Infovideo, der jeden deutschen Beamten vor Neid erblassen ließe, so mustergütig aufgeräumt war er. Da wir aber nichtmal die Büroräume besichtigen durften (auch wegen 5s+1), konnte ich leider nicht fragen, ob ich mal einen in echt sehen dürfte.














Man merke: es ist 10 Uhr 30 ....